Musik zum Träumen
"Das aktuelle Album mit Musik von Brahms und Bach. Wie wohltuend, wie trostvoll, wie demütig... der bestmögliche Levit." (Stern)
Igor Levits neues Album besticht vor allem durch seine Konzeption. Aufgenommen im Lockdown, ist es ein starker künstlerischer Reflex auf eine existenzielle Krisensituation. Die Sammlung ist dramaturgisch verblüffend: von den herrlichen mit gründerzeitlicher Prachtentfaltung geschmückten Bach-Bearbeitungen Busonis über die schlichteren Choralvorspiele Brahms bis zu den zarten Klanggespielen Morton Feldmans, sind die Werke so zueinander aufgebaut, dass sie ein neues Ganzes geben. Levit schlägt gleichsam einen Spannungsbogen von der Expression zu Meditation. In dieser pianistisch eindringlich dargestellten Reise der vielen musikalischen Begegnungen von der religiösen Emphase des ersten Choralvorspiels bis zur stillen Versenkung in Feldmans Klangräumen ist Levit hier vor allem etwas gelungen, was in unserer auf vielfältige Zerstreuung ausgelegten Welt bei jedem von immer mehr droht, verloren zu gehen: die Begegnung mit sich selbst. (Fono Forum, Musik/Klang: 5 Sterne)